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Die Sterne; supp. Angela Aux

Hamburger Schule – ein Begriff als Beschreibung eines Musikstils, der eigentlich gar nicht mehr verwendet wird. Hier schon, denn Die Sterne haben ihn grundlegend mitgeprägt. Mitter der 1990er waren neben Blumfeld und Tocotronic, Die Sterne besonders erfolgreich innerhalb dieses von taz-Redakteur Thomas Groß erfundenen Genres. Den Bands der Hamburger Schule wurde damals ein besonders hoher intellektueller Anspruch zugemessen, was deren deutschsprachige Texte betraf. Gesellschaftskritik, eine linkspolitische Einstellung und postmoderne Theorien wurden von der Musikpresse wie etwas der Spex oder Intro als lobenswerte Eigenschaft hervorgehoben.

30 Jahre später sind Die Sterne immer noch hier und legen mit „Hallo Euphoria“ ihr 13. Album vor. Musikalisch ist das Werk typisch Die Sterne, aber weitergedacht und freigedreht. Es gibt den Funk, die Licks und Riffs, das sexy Eckige, aber nun auch Streicherharmonien und so was Treibendes auf der Autobahn zwischen Köln und Düsseldorf. Die Band lässt es konzentriert verspielt und oberlässig laufen, mit Kraut und Funk und kurzen Schlenkern zur Bongo oder zum Schönklang. Sänger Frank Spilker erzählt liebevoll und irgendwie verschmitzt davon, wie es ist, heute hier am Leben zu sein, und das geht gut zusammen, da will man mit. Man ist nur viel zu schnell am Ende, dem letzten Song, „Wir wissen nichts“, der nicht nur der traurigste, sondern auch der vielleicht schönste Die-Sterne-Song aller Zeiten ist. „Hallo Euphoria“ könnte auch für den Die Sterne-Auftritt im Colos-Saal stehen, denn schließlich ist der letzte Gig der Band fast 23 Jahre her.

Angela Aux ist seit Jahren auf Mission zwischen Pop und Untergrund, Anti-Folk und Experimental-Pop. Notorischer Songwriter und Spinner, Mastermind bei Aloa Input, Filmmusik und Schreibmaschinen-Performances, zeitgenössisch bis eklektizistisch, heiter bis melancholisch bis skurril. Seine Live-Shows schon lange Geheimtipps, solo und mit toller Band, wunderschöne Chorgesänge zu kaputter Hobo-Lyrik bei wechselnden Referenzen von Beck über Velvet Underground, Mac DeMarco, Beatles und Justin Vernon. Viele Jahre in Kleid und Perücke unterwegs, seit neustem als Alien verkleidet. Von der Zukunft kündend, aus der Vergangenheit servierend, im Jetzt immer am Verwirrung stiftend.

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Musik  
Donnerstag, 23. März 2023
20:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Colos-Saal
Roßmarkt 19
63739 Aschaffenburg
Tel: +49 6021 27239

EMail: