Goitse (gesprochen: gwi:cha) ist gälisch und bedeutet „komm her“. Dieser Aufforderung sollte man unbedingt folgen! Diese Band ist nicht nur unglaublich jung, sondern auch unglaublich gut: Fast alle Musiker sind mehrfache All Ireland Champions an ihren Instrumenten und an der Bodhrán, der irischen Handtrommel, ist sogar ein Weltmeister zu Gange. Die einzige Frau im Quintett hört auf den Namen Áine McGeeney und spielt nicht nur virtuos Fiddle, sondern hat auch eine zarte Sopran-Stimme, welche die irische Presse an die junge Kate Rusby erinnert.
Allein virtuos musizieren zu können, ist aber nicht genug, um als Band auf sich aufmerksam zu machen. So jung die Fünf sind, so frisch ist auch ihr Ansatz, Irish Folk zu arrangieren. Sie haben erkannt, dass in einer immer multikultureller werdenden und sich vernetzenden Welt auch die irische Tradition darauf eine Antwort geben muss. Es werden also Zitate aus traditionellen Spielweisen anderer Länder hinzugezogen und auch prickelnde Harmonien und erfrischende Rhythmen ersonnen. Man hört, wie viel Inspiration und Erfahrung die Band bei ihren Tourneen durch China, USA, Karibik und Europa gesammelt hat. Mit den alten Traditionen Irlands bricht man jedoch nicht. Sie werden neu aufgelegt und weiter entwickelt. Goitse haben die Tür zur Weltmusik, die bereits Beoga einige Jahre zuvor aufgestoßen haben, jetzt noch einen Spalt weiter geöffnet.
Dank Bands wie Goitse geht die Evolution der irischen Musik weiter. Nach einer langen, pandemiebedingten Pause kehren Goitse im Oktober endlich nach Deutschland zurück. Die Vorfreude bei den Fans ist riesig -– wer also Lust auf authentische und mitreißende Irish Folk Musik hat, sollte sich eine Show von Goitse nicht entgehen lassen.