Mit einem regionalhistorischen Blick zurück auf das Jahr 1933 sowie aktuellen Fragen zur Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung befasst sich das von der KulturRegion gemeinsam mit dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg und der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung veranstaltete Symposium mit Podiumsdiskussion „90 Jahre Machtergreifung in Rhein-Main“ am 2. Februar 2023 in Aschaffenburg. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Sie findet vor Ort im Schloss Johannisburg statt und kann als Livestream über den YouTube-Kanal der Stadt Aschaffenburg mitverfolgt werden.
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Der Tag der so genannten „Machtergreifung“ gilt als historische Zäsur und markiert auch symbolisch das Ende der Weimarer Republik. Innerhalb kürzester Zeit wurde die politische Opposition ausgeschaltet, bemächtigten sich die Nationalsozialisten der staatlichen Machtinstrumente und gewannen die Kontrolle über sämtliche gesellschaftliche Bereiche. Wie stellte sich die Phase der Machtübernahme auf lokaler Ebene und im öffentlichen Raum dar? Wie agierten städtische Verwaltung, Presse, Lehranstalten und Schulen? Wer waren die zentralen Akteurinnen und Akteure? Welche Spielräume gab es für Widerstand? Mit dem regionalhistorischen Blick auf die Entwicklungen 1933 soll untersucht werden, inwieweit letztlich die Auflösung demokratischer Strukturen vor Ort im Sinne einer „Machtübertragung“ toleriert und unterstützt wurde.
Mit aktuellen Fragen zur Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung befasst sich ein öffentliches Podiumsgespräch zum Abschluss des Symposiums. Denn auch 90 Jahre danach agieren rechtspopulistische Parteien in Europa. Welche Lehren ziehen wir aus der Abschaffung der Demokratie 1933 für die lokale Demokratie heute? Die Veranstaltung führt lokalhistorische Forschungen und Werkstattberichte aus Archiven und Geschichtsvereinen in der Rhein-Main-Region zusammen. Sie richtet sich an interessierte Laien und Fachpublikum, an Tätige in Geschichtsvermittlung und kommunaler Erinnerungskultur, an Vereine, Initiativen, Gedenkorte, Archive und Lehrkräfte.
Programm
ab 13.30 Uhr: Anmeldung
14.00 Uhr: Begrüßung
Grußwort von Jürgen Herzing, Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg
14.10 Uhr: Einführungsvortrag/Impuls
14.30 Uhr: „Machtergreifung“ im Raum
Pause
16.15 Uhr: Filmvorführung und Gespräch
Dokumentarfilm von Ella Bergmann-Michel „Die letzte Wahl“ (1932) und Gespräch mit Sönke Michel (Hamburg)
16.45 Uhr: Aktionen und Reaktionen
18.15 Uhr: Imbiss und Get-together
19 Uhr: Öffentliche Podiumsdiskussion
„Wehret den Anfängen. 1933 in Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung“; Podiumsgespräch mit:
20.30 Uhr: Ende der Veranstaltung
Die Veranstaltung ist als Fortbildung für hessische Lehrkräfte akkreditiert. Fortbildungsnachweise für bayerische Lehrkräfte können ausgestellt werden. Anmeldung: Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Dr. Vaios Kalogrias, E-Mail: vaios.kalogrias@aschaffenburg.de sowie online über https://form.jotform.com/223122923656050
Livestream: YouTube-Kanal der Stadt Aschaffenburg
Veranstaltet von: KulturRegion FrankfurtRheinMain und Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, in Kooperation mit Hessischer Landeszentrale für Politische Bildung, Studienkreis Widerstand 1933–45 e. V. und vhs Aschaffenburg
Infos unter https://www.krfrm.de/projekte/geist-der-freiheit/veranstaltungen/90-jahre-machtergreifung-in-rhein-main